High five, Schwester!

Resümee eines Geschwister-Startups

Wir sind Nina & Nora Scheiter – Geschwister, nicht miteinander verheiratet. :) Wir haben vor 5 Jahren die Werbeagentur Pixelwald gegründet und finden: Es ist Zeit für ein Resümee! Wie ist das so, wenn man als Schwestern ein Unternehmen gründet? Was passiert, wenn man sich streitet? Und kann das überhaupt klappen? Hier kommt unsere Antwort.

Ein Startup mit meiner Schwester? Niemals!

Zumindest gab es Zeiten, da hätten wir genau das gesagt. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Wir sind uns ziemlich sicher, dass der ein oder andere damals still und heimlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat. Später haben wir oft gehört: “Wow, dass ihr das so gut hinbekommt, hätten wir ja nicht gedacht.“ Ganz ehrlich? Wir auch nicht.

Unser Altersunterschied beträgt 4,5 Jahre. In Kinderaugen sind das Welten und wir hatten wirklich nicht immer ein inniges Verhältnis. Irgendwann wurde der Altersunterschied aber immer unwichtiger und selbst unsere Freundeskreise haben sich verbunden. Dass wir nun zusammen eine Firma haben, ist jedoch nicht entstanden, weil wir auf einmal gut miteinander auskamen, sondern eher aus einem Zufall – wie das meistens wohl so ist. Irgendwann haben sich Studium, Arbeit und einige Zufälle so zusammengefügt, dass daraus tatsächlich ein Unternehmen werden konnte.

Erfolgsrezept Geschwisterunternehmen?

Geht deine Schwester dir nie auf die Nerven? Doch, natürlich!
Es geht manchmal hoch her im Pixelwald: Wir streiten, sind genervt voneinander, haben unterschiedliche Meinungen und verbringen unterm Strich schwindelerregend viele Stunden miteinander. Bei einem Unternehmerfrühstück am letzten Wochenende haben wir dazu ein schönes Zitat aufgeschnappt:

Henrik Stönner, der zusammen mit seiner Schwester Sophy das Unternehmen ‚Laserkatze’ im Frankenberger Viertel gegründet hat, sagt: „Bei uns gibt es viele Gewitter, dafür kommt aber kein Orkan auf“.

Wir können das unterschreiben. Da wir nun mal Geschwister sind und uns gezwungenermaßen seit Jahren kennen, halten wir uns nicht zurück wenn uns etwas ärgert, kritisieren uns, diskutieren, sprechen Probleme an, sagen sofort, wenn uns etwas nicht passt. Vielleicht kommt es dadurch bei Geschwistern nicht so oft zum großen Bruch; es staut sich einfach weniger auf.

Was ist aber, wenn plötzlich Mitarbeiter, Freelancer oder Praktikanten am Büroalltag teilnehmen?

Dann ist Contenance angesagt. Nun muss die Tatstatur dran glauben – ohne Punkt und Komma wird also in die Tasten gehauen, um zu diskutieren, was für fremde Ohren ungeeignet ist. Für Außenstehende muss das ein durchaus skurriles Bild abgeben!

Wir erinnern uns an ein schönes Beispiel: Während unser Praktikant fleißig und leise seine Aufgaben erledigt hat, haben wir immer wütender in die Tasten gehauen und versucht, im privaten Chat unsere Unstimmigkeiten zu klären. Das hat damit geendet, dass wir uns 15 Minuten später vor der Haustür getroffen haben und unseren Streit dort weitergeführt haben. Und dann? Nichts! Wir haben uns ausgesprochen, wieder beruhigt und weitergearbeitet. So ist das nun einmal unter Geschwistern.

5 Jahre Pixelwald: Ein Fazit

Ein bisschen Stolz dürfen wir aber auch sein! Wir haben uns alles selbst erarbeitet, gekämpft wenn es schwierig wurde, nicht aufgegeben, tolle Kunden gewonnen, spannende Projekte umgesetzt und nie bereut, den Schritt gegangen zu sein. Das ist doch was, oder?

Wir sitzen jetzt also hier in unserem Büro, lauschen dem mehr oder weniger leisen Schnarchen unseres Bürohundes Mio und lassen die letzten Jahre Revue passieren:
Ja, es gab harte Zeiten und viele lange Diskussionen; und trotzdem oder vielleicht sogar genau deswegen haben wir bereits 5 Jahre durchgehalten!

Wir haben gestritten, gezittert, gejubelt und gelacht – ein Pottpüree aus den unterschiedlichsten Gefühlen und Situationen sozusagen.

Auf die nächsten 5 Jahre, Schwester!